Feierliche Übergabe des AdM-Archivs

 – als Dauerleihgabe an die Ievos Simonaitytes Bibliothek in Memel.

Am 05.Oktober übergab die Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise offiziell das AdM-Archiv als Dauerleihgabe an die Simonaitytes Bibliothek in Memel / Klaipeda. Zu dieser Feierstunde kamen rund 120 interessierte Besucher. Die Ausstellung von einigen Büchern, Dokumenten und Bildern, liebevoll zusammengestellt von Frau Jurga Bardauskiene und Frau Victorija Intaite von der bibliographischen  und landeskundlichen Abteilung, in der das Archiv untergebracht ist, fand großes Interesse. Zur Einleitung spielte ein junges Damen-Streichorchester. Direktor Juoszas Siksnelis begrüßte die Anwesenden und brachte seine Freude zum Ausdruck, so ein großes Archiv verwalten zu können. Die Bibliothek werde es hegen und pflegen und meinte, dass man bereits nach  grober Durchsicht des Archivs  wohl die Geschichte Memels neu schreiben werden müsse.  In seiner Ansprache ging der Bundesvorsitzende der AdM Uwe Jurgsties auf die Geschichte des Memellandes ein, sprach von der Gründung und den vielfältig geleisteten Aufgaben der AdM. Außerdem erwähnte er den Werdegang des Archivs mit seinen verschiedenen Standorten und Archivaren und wie es schließlich zu dem Kontakt mit der Bibliothek in Memel kam. Danach fand die feierliche Vertragsunterzeichnung statt, natürlich mit großem Interesse der anwesenden Medien, sei es das litauische Fernsehen oder die örtliche Presse. In den anschließenden Grußworten des Deutschen Botschafters in Wilna Matthias Mülmenstädt, dem Bürgermeister der Stadt Memel / Klaipeda Vytautas Grubliauskas, Prof. Vygantas Vareikis von der Universität Klaipeda, dem ehemaligen Bürgermeister von Memel Rimantas Taraskevicius und Alexander Popov vom Kunstliebhaberverein Nidden, kam die positive Resonanz zum Ausdruck, daß das AdM Archiv sich  nun in dieser modernen und mit allen technischen Geräten bestens ausgestatteten Bibliothek befindet.  Ein großer Dank an Rasa Miuller, die alle Ansprachen und Grußworte hervorragend dolmetschte.
Danksagungsurkunden, unterzeichnet vom Bürgermeister der Stadt Memel, wurden an U. Jurgsties, G. Pietsch, K. Gogolka und W. Boes übergeben für ihre zuletzt geleistete Arbeit am Archiv.

Von der AdM waren zu dieser Übergabe außerdem der zweite stellv. Bundesvorsitzende Viktor Kittel mit seinem Sohn Volker, die Kreisvertreter von Heydekrug Herbert Jaksteit und Pogegen Gerhard Schikschnus gekommen. Ferner konnte Gerd Balzer begrüßt werden. Anschließend wurde das AdM-Archiv besichtigt und man stärkte sich mit einem Imbiss und Getränken. Der Eingang des Archivs ist mit der Aufschrift „adm-archyvo“ versehen und das gesamte Material in den Regalen des hellen, wohltemperierten Raumes einsortiert.

Karin Gogolka
2.Bundesvorsitzende

15 Jahre Simon-Dach-Haus Memel
Im Anschluß fand im Simon-Dach-Haus in Memel im kleinen Kreis eine Feier zum 15jährigen Bestehen des Hauses statt. Der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Litauen Matthias Mülmenstädt und seine Gattin Sylvi ließen es sich nicht nehmen, persönlich daran teilzunehmen. Die Vorsitzende des Deutschen Vereins Magdalena Piklaps und Rasa Miuller führten die Gäste durch das Haus. Bei der Dia-Vorführung im Saal bekam das Botschafter-Ehepaar einen Eindruck, wie das Haus einmal ausgesehen hat, was alles geleistet wurde in den vergangenen Jahren und welche Veranstaltungen durchgeführt wurden. Im Jahre 2010 kamen 5125 Besucher zu 103 Veranstaltungen.

Am liebevoll gedeckten Tisch mit einer großen Geburtstagstorte, gestiftet von Manfred Wagener von der Firma Baltours aus Nidden, gebacken vom deutschen Bäcker Hinrichsen von der Bäckerei Prökuls und verziert vom Schweizer Max Hämmerli, ließen es sich die Vereinsmitglieder und ihre Gäste bei guten Gesprächen munden.

Es ist das erste Mal in der Geschichte des deutschen Vereins und des Simon-Dach-Hauses, daß ein Deutscher Botschafter in Litauen sich die Zeit nimmt, das SDH zu besichtigen und sich auch die Sorgen und die Nöte des Vereins anhört. An dieser Stelle herzlichen Dank dem Deutschen Botschafter und seiner Gattin Sylvi.

Karin Gogolka
2.Bundesvorsitzende

Tag der Deutschen Einheit in Wilna.
<p align=“justify“>Aus Anlass des Tages der Deutschen Einheit und des 20. Jahrestages der Wiederaufnahme der deutsch-litauischen diplomatischen Beziehungen am 3.Oktober luden der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland Matthias Mülmenstädt und seine Gattin Sylvi in die Litauische Nationale Philharmonie in Wilna zu einem Konzert mit anschließendem Empfang ein. Der Monteverdi-Chor Hamburg  unter der Leitung von Gothart Stier und der staatliche Chor „Vilnius“ unter der Leitung von Povilas Gylys führten Werke von Monteverdi, Mendelssohn Bartholdy, Bach, Brahms, Simkus, Ciurlionis und Liszt auf. Gemeinsam sang man die Litauische und die Deutsche Nationalhymne.

Der Deutsche Botschafter hielt eine kurze Ansprache in deutsch und litauisch, obwohl er doch erst seit vier Wochen im Land ist.

Beide Chöre sangen klangvoll und stimmgewaltig. Es war ein Hochgenuß. Die rund 600 geladenen Gästen spendeten langanhaltenden Applaus. Beim anschließenden Empfang lernten die Vertreter der AdM wieder interessante Menschen kennen und frischten alte Beziehungen auf.

Karin Gogolka
2.Bundesvorsitzende

3 Responses to “Feierliche Übergabe des AdM-Archivs”

  1. Günther Pietsch sagt:

    Umzug des AdM-Archives ein Fehler

    Betr. Archiv der Arbeitsgemeinschaft der Memellandkreise zieht in die Heimat als Dauerleihgabe für die Simonaitytis Bibliothek in Memel
    Die Verlagerung des Archivs, Eigentum aller Memelländer, nach Litauen ist vom erweiterten Vorstand der ADM beschossen worden. Es erfolgte leider keine Abstimmung in einer Vertreterversammlung. Auch die Befragung aller Mitglieder wäre möglich gewesen. Nach § 5 der Satzung der ADM sind alle Bezieher des Memeler Dampfbootes automatisch Mitglieder der ADM. Allerdings ist rechtlich diese automatische Mitgliedschaft ohne Wissen der Betroffenen zweifelhaft.
    Ein Grund für die Nacht-und Nebelaktion des erweiterten Vorstandes der ADM ist der 2006 gescheiterte Versuch, schon einmal das Archiv nach Litauen zu verschieben. Diesmal hat man sich auch über die Archivordnung, die der Vorstand der ADM beschlossen hatte, hinweggesetzt.
    § 5 (3) Die Benutzung ist einzuschränken oder zu versagen, wenn Rechtsvorschriften über Geheimhaltung verletzt

    würden oder ein Grund zu der Annahme besteht, dass das Wohl der BRD oder eines ihrer Länder, das ehemalige Ostpreußen oder das Memelland gefährdet würde.
    Nach den Erfahrungen, die wir während der widerrechtlichen Besetzung des Memelgebietes durch die Litauer gemacht haben, ist ein Missbrauch nicht auszuschließen.
    Im Übrigen hätte das Archiv in Deutschland bleiben können. Ich habe nach einigen Telefongesprächen mit dem Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg, Niedersachsen und dem Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen, Bayern herausgefunden, dass diese jederzeit das Material abgeholt und auch archivarisch bearbeitet hätten. Eine schriftliche Bestätigung des Ostpreußischen Landesmuseums liegt mir vor. Spätestens als das Archiv von Oldenburg nach Rastede verlegt werden sollte, hätten die Verantwortlichen, also der Vorstand der AdM, sich um eine andere Lösung als die litauische bemühen müssen, zumal die Schwierigkeiten bei der Betreuung und Aufarbeitung des Archivs offensichtlich waren. Warum dies nicht geschah, ist rätselhaft. Jedenfalls ist die Auslie-

    ferung an Litauen von allen Möglichkeiten die schlechteste. Dabei bleiben noch viele Fragen offen.
    In dem sehr kurzen Informationsartikel gibt es viele vage Äußerungen: Sind die mündlichen Zusagen der Unterstützung durch die Stadt Memel und das litauische
    Kultusministerium in dem Dauerleihvertrag schriftlich aufgenommen und im einzelnen benannt worden, wie zusätzliche Mitarbeiter und/oder geldliche Zuwendungen
    u.a.m.. Eine nur mündliche Zusage ist nicht bindend und muss bei einem personellen Wechsel nicht unbedingt eingehalten werden oder gerät einfach in Vergessenheit. Ist eine wahrheitsgemäße Übersetzung sichergestellt. Wer wird sie vornehmen? Eine Deutsche/r oder ein Litauer/Litauerin. Bei letzteren gehe ich davon aus, dass diese nach bestem Wissen und Gewissen Arbeiten werden. Doch niemand kann seine Zugehörigkeit zu seinem Volk aus seiner Gedankenwelt herausnehmen. So können indirekt bei Übersetzungen auch Verwerfungen ohne böse Absicht entstehen. Ich erinnere nur an die Bibelübersetzungen bei denen auch verschiedene Auslegungen vorkommen.

    Ergänzen will ich, dass heute immer noch bei offiziellen Anlässen von litauischer Seite oft vom Memelgebiet als Kleinlitauen gesprochen wird (Memeler Dampfboot September 2011 /Seiten 136 und 137). Nach der Angliederung des Memelgebietes 1948 an Litauen, damals noch unter den Sowjets, wurde die Jahrhundert währende Zugehörigkeit zu Ostpreußen von den Litauern geleugnet. Erst viele Jahre später änderte sich dies.
    Ein kleiner Trost: ,, Besucher des Memellandes (haben) künftig die Gelegenheit, das Archiv in Memel in Augenschein zu nehmen „. In Deutschland wäre dies sicherlich viel einfacher.
    Ich hoffe, dass meine Bedenken nicht eintreten werden und das Archiv in Memel in unserem Sinne aufgearbeitet und ins Internet gestellt wird.
    Harald Lankisch, früher Heydekrug Jetzt Lüneburg

  2. Günther Pietsch sagt:

    <p><p>Leserbrief<br /><br />
    <strong>Alles vom »Feinsten</strong>«<br /><br />
    Das neue „Zuhause“ des AdM-Archivs.<br /><br />
    Betr. „Archiv der AdM zieht in die Heimat“<br /><br />
    Nicht unbekannt sind mir die bisherigen Sorgen und Probleme in Sachen Endstation für unser „Memellandarchiv“. Groß war die Freude, als wir bei der Firma Köhler & Bracht in Oldenburg eine Heimstatt fanden und am 31. Oktober 2009 feierlich einweihten. Ein Jahr später dann der unfreiwillige Umzug, der nur eine Notlösung sein konn-</p><br />
    <p>te. Nun, eine wirklich gute Entscheidung und dauerhafte Lösung.<br /><br />
    Meine Frau und ich haben uns die Räumlichkeiten (vor der offiziellen Übergabe des AdM-Archives, AdM. der Red.) in der „Simonaitytes bi-blioteka“ angesehen. Die modernen, klimatisierten und großzügigen Räumlichkeiten würden mancher deutschen Großstadt zur Ehre gereichen. Man ist vorbereitet auf die Ankunft des Archives.</p><br />
    <p>Leere Regale und der Raum dafür sind schon vorhanden. Leserräume, Computer zur Erfassung und Digitalisierung alles vom „Feinsten“, warten auf den Neuzugang. Auch ich war gegen die Überstellung des Memelland-Ar-chives an die Universität in Memel (Klaipeda). Das war keine gute Idee. Aber jetzt ist der richtige Weg eingeschlagen. Und wenn alle Verheißungen wahr werden, kann jeder von uns das digitalisierte Archiv zu Hause ansehen</p><br />

    Gert Balzer-Koblenz
    </p>

  3. Werner Boes sagt:

    Überrascht bin ich zu sehen, dass die Mitarbeiter der Somonaitis Bibliothek in Memel bereits dabei sind, aus den übergebenen Unterlagen des ADM-Archivs Dateien ins Internet zu stellen.

    Wer sich hiervon überzeugen möchte, der Link: http://www.klavb.lt

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